San Francisco – Insidertipps von einem Auswanderer
Bereits bei der Suche nach einer passenden Unterkunft in San Francisco wurde schnell klar, dass es nahezu unmöglich wird ein erschwingliches Hotel zu finden, da die Preise für Hotels hier deutlich höher sind als in den Regionen die wir zuvor besucht hatten. Es war kein Problem für ein einfaches Hostel über 130 Euro pro Nacht zu zahlen. Nach langer Suche sind wir auf das Hotel Stratford (242 Powell Street) gestoßen, welches wir zufällig auf Groupon gefunden hatten. Nach einer ewig langen Korrespondenz mit dem Manager, welcher eher sinnlose Antworten für uns bereit hielt, buchten wir das Hotel per Email, ohne eine wirklich verbindliche Bestätigung zu erhalten. Demnach war es bis zum Eintreffen vor Ort unklar, ob wir tatsächlich zwei Zimmer vorfinden würden, oder erneut auf die Suche gehen müssten. Letztendlich hat es tatsächlich geklappt.
Das Hotel lag direkt am Union Square, also direkt im Einkaufsviertel. Das Cable Car fuhr direkt vor unserer Tür und die U-Bahn und Straßenbahn war innerhalb von zwei Minuten fußläufig erreichbar. Eine bessere Lage kann man fast nicht finden.
Bei Ankunft stellte sich direkt die Frage, auf welchem Wege die Stadt zu erkunden ist. Die Rezeptionistin versuchte uns natürlich direkt einen Hop-on-Hop-off Bus zu verkaufen. Ein Zweitagesticket kostet 65 USD pro Person und umfasst nur diesen Bus. Als Alternative gibt es hier die öffentlichen Verkehrsmittel. Ein Dreitagesticket kostet 30 USD pro Person und umfasst Busse, Straßenbahnen, U-Bahnen und auch das Cable Car, welches sonst 7 USD pro Person pro Fahrt kostet. Das Ticket kann im Visitor Center selber und oberhalb des Centers gekauft werden. Da war für uns direkt klar, dass wir die Stadt auf eigene Faust erkunden wollen. Das Verkehrsnetz ist hier auch wirklich sehr gut ausgebaut.
Wenn das berühmte Cable Car direkt vor der Tür abfährt, ist die Versuchung natürlich groß direkt aufzuspringen. Am schönsten ist es, wenn man einen der begehrten Außenplätze erwischt. Hier kann man sich im Stehen an einer Stange festhalten und hat immer die beste Sicht. Teilweise fühlt sich der Abstand zu den parkenden Autos recht gering an.
Es gibt drei Cable Car Linien:
- California Cable Car Line: fährt auf der California Street in ost-west Richtung
- Powell-Hyde Cable Car Line: Hyde Street Pier – Powell Street / Union Square
- Powell-Mason Cable Car Line: Bay Street (nähe Fishermens Warf) – Powell Street / Union Square
Fishermans Warf und Pier 39
An der Fishermans Warf geht es ziemlich touristisch zu. Hier findet man zahlreiche kleine Läden, die Souveniers und Krimskrams verkaufen. Außerdem findet man einige Restaurants, die auch Seafood anbieten. Östlich von der Fishermans Warf befindet sich der berühmte Pier 39, der dafür bekannt ist, dass sich Seelöwen auf Holzflößen sonnen. Eigentlich muss man nur dem Touristenstrom, oder eben seiner Nase folgen, denn die Tierchen riecht man Meilen gegen den Wind.
Von den nördlichen Piers hat man auch eine wunderbare Sicht auf Alcatraz Island und die Golden Gate Bridge.
Die Viertel Castro und Mission
Wir hatten gehört, dass man in den Vierteln Castro und Mission sehr gut essen gehen kann. Zunächst sind wir nach Castro gefahren und wurden dort von mit Regenbogenflaggen gesäumten Straßen empfangen. Alles ist sehr bunt, es gibt viele alternative Läden, Restaurants und Bars. Man hat das Gefühl, dass Leben spielt sich hier auf der Straße ab.
Gegessen haben wir bei einem sehr guten Italiener (Ragazza) in der 311 Divisadero Street. Dort gab es exzellente und auch ausgefallene Pizzen zu gehobenen Preisen und einen sehr leckeren Hauswein. Man wurde durch den Besitzer und das Personal sehr freundlich empfangen und gut beraten.
Von einem ehemaligen Kommilitonen von Franzi, der nach San Francisco ausgewandert ist, erhielten wir einige brauchbare Insidertipps, die uns abseits der Touristenpfade führten.
Jeden Samstag findet im Dolores Park (zwischen Castro und Mission) eine Art Hippie-Fest statt. Hier versammeln sich hunderte Leute, welche teilweise nicht unterschiedlicher sein könnten. Neben typischen Hip-Hop-Gangstern fand man auch Anzugträger, Hippies, total bekloppte oder auch einfach nur Gruppen von jungen Erwachsenen die den Tag ausklingen lassen. Im Park war eine ausgelassene und angenehme Stimmung, was vielleicht auch daran liegen mag, dass hier, natürlich zu medizinischen Zwecken, viel Marihuana konsumiert wird. Bei ein paar Bierchen war es auf jeden Fall lustig sich das Spektakel mal anzusehen. Außerdem hat man vom Park aus eine grandiose Sicht über die ganze Stadt.
Tipps für’s Abendessen:
- El Farolito (2779 Mission St): kleiner, sehr ungemütlicher Mexikaner, bei dem es richtig gutes mexikanisches Essen gibt. Probieren sollte man auf jeden Fall den Superburito. Die Preise hier sind total günstig. Und ja, ich meine ihr sollt das wirklich rein 😉 Die lange Schlange an Menschen zeigt, dass es hier wirklich gut ist.
- Pancho Villa (3071 16th St): Ebenfalls ein super Mexikaner, auch günstig.
- Pizzeria Ragazza (311 Divisadero St): sehr leckere und ausgefallene Pizzen (ca. 15-20 USD pro Pizza)
Chinatown
Chinatown haben wir am nächsten Tag besucht. Eigentlich kann man sagen, dass die Chinatowns der Welt überall relativ ähnlich aussehen. Die Chinesen verstehen es sich ein Viertel zu Eigen zu machen und schaffen es sogar den Geruch einer asiatischen Großstadt dort festzusetzen. Wir hatten gehofft, dass es einige kleine Takeaway-Restaurants gibt, leider wurden wir enttäuscht. Wir hatten ein gutes Mittagessen im Oriental Pearl.
Golden Gate Bridge, Baker Beach, Sea Cliff
Wir wollten einen möglichst guten Spot finden, um Fotos von der Golden Gate Bridge zu schießen. Wir sind also mit dem Bus in Richtung Sea Cliff gefahren und letztendlich am Lands End Trail – Eagle Point gelandet. Hier hat man eine tolle Sicht auf die Golden Gate Bridge und über den Baker Beach. Außerdem stehen hier einige beeindruckende Villen. Ein kleiner Marsch durch das Reichenviertel mit seinen tollen Villen ist empfehlenswert. Wenn man der Sea Cliff Ave bis zur 25th St folgt und in diese abbiegt, findet man einen kleinen Trail zum Baker Beach. Vom Baker Beach aus hat man auch eine beeindruckende Sicht auf die Brücke, zumindest wenn man das Glück hat und sie nicht in Nebel gehüllt wird.
Alcatraz Island
Da es über Alcatraz Island sehr viel zu berichten gibt, habe ich mich entschieden dies in einem separaten Artikel zu tun.
Lombard Street
Die “crookedest street” (kurvigste Straße der Welt) ist natürlich eine der Attraktionen in San Francisco. Dementsprechend viele Touristen sind dort zu finden. Man hat das Gefühl, dass auch jeder Touri einmal persönlich mit seinem Fahrzeug da durch gefahren sein muss. Die Straße an sich ist wirklich wunderschön und beeindruckend. Zur Sommerzeit waren die Beete zwischen den Kurven stark bewachsen, sodass das Bild von einem Blumenmeer gesäumt wurde. Am Rande der Lombard Street stehen sehr schöne, ältere Häuser, wie man sie oft in San Francisco findet.
Beachtet auch meinen Artikel “Fünf Insider Food Locations in San Francisco”.
Die Karte zeigt noch mal alle erwähnten Spots in diesem Artikel.