Ich sehe was, was du nicht siehst …
… oder auch: “Ich sehe nichts, was ich sehen sollte”.
Nach einem überaus komfortablen Flug in der Holzklasse von AirAsia mussten wir erst mal unsere Beine wieder auseinander falten. Glücklich wieder heil am Boden angekommen zu sein, begaben wir uns in Richtung Flughafenausgang von Ho-Chi-Minh-City, um uns ein Taxi zu suchen. Da ahnten wir noch nichts böses…
Direkt wurden wir von einigen Vietnamesen umzingelt, aber der augenscheinliche Chef wies uns ein Taxi zu. Es muss irgendein chinesisches Fahrzeugmodell gewesen sein, die Marke habe ich zumindest noch nie zuvor gesehen.
Das Platzangebot der Limousine war anmutend wie das eines Smarts. Da der Kofferraum scheinbar zu klein war, wurden unsere Backpacks auf dem Beifahrersitz übereinander gestapelt. Na gut, aus dem Beifahrerfenster muss man ja nicht viel sehen, es hat sowieso der Vorfahrt der lauter hupt.
Als wir uns dann ins Taxi gepellt hatten, fiel mir direkt die glänzende Plastikdecke im Fahrzeug auf, welche mir die gesamte Fahrt auf dem Kopf lag.
Besonders interessant fanden wir die selbst gebauten Sonnenblenden. Wie erwähnt, der Blick nach rechts war durch unsere Rucksäcke verbaut. Ein Blick aus dem Fahrerfenster links offenbarte nur die aktuellen Tagesnachrichten.
Naja, wir wollen ja nicht kleinlich sein, es ist ja auch warm in Vietnam. Auf dem Amaturenbrett hatte sich der Fahrer dann noch ein “Hütchen” aus einer Zeitung gebaut, dass die Sonne nicht so ins Fahrzeug rein scheinen kann. Wir haben uns gedacht, der Mann fährt ja mit Sicherheit nicht erst seit heute so rum und vertrauten ihm.
Das größte Problem war, dass unsere Fenster nicht abgedeckt waren und wir somit einen freien Blick auf seinen Blindflug ergattern konnten. Nach einigen Beinaheunfällen kamen wir dann am Hotel an und waren froh aus dem Taxi zu steigen. Sowas erlebt man eben nur in Asien.
